Die Schützenfahnen

Die alte Schützenfahne von 1765

Die Fahne und die alte Fahne der Schützen des Bezirksgerichtes Hörtenberg, werden im Schützenheim der Schützenkompanie Telfs aufbewahrt. Nach den aus den Akten des k.k. Bezirksgerichtes erhobenen Daten im Jahre 1765 angeschafft und vom bekannten Abt des Klosters Stams, Rogerius Sailer einem gebürtigen Telfer, geweiht

Am 5. August paradierte die Fahne zum ersten Male an der Spitze der Hörtenberger Schützen in Innsbruck, als nämlich die königliche Infantin Maria Ludovica von Spanien, Braut des Erzherzogs Leopold und Urgroßvater des Kaiser Franz Josef unter dem Jubel der Bevölkerung vom Kloster Wilten aus zwischen den aufgestellten Schützenkompanien ihren feierlichen Einzug in die Hofburg hielt, wo Kaiserin Maria Theresia, ihr Gemahl Franz I und ihr ganzer Hofstaat weilten.

In den Kriegen zwischen Österreich und Frankreich wurde die Fahne immer von den Scharfschützen des Gerichtsbezirkes Hörtenberg vorangetragen. So führten sie im Jahre 1797 die Hörtenberger unter Hauptmann Martin Witsch ins Engadin, ins Paznaun, nach Bozen, Sterzing und ins Pustertal. Laut Ehrenprotokoll vom 10. August 1797 scheint sie unter den berühmten Fahnen auf. Im Jahre 1805 stand sie in Scharnitz und in der Leutasch, während sie 1809 an den Kämpfen bei Hötting, Innsbruck, Seefeld und Mittenwald vorangetragen wurde.

In der denkwürdigen Schlacht am Berg Isel am 13. August 1809 stand sie unter Hauptmann Anton Platter bei dem unter Bucher befehligten linken Flügel. Im Jahre 1848 zog die Fahne nicht mit ins Feld, da die damals ausgerückten Schützenfahnen des Gerichtsbezirkes, nämlich die Kompanien von Telfs, Zirl und Flaurling ihre Ortsfahnen mitnahmen. Die Telfer hatten sich 1804 eine eigene Ortsfahne angeschafft. Doch im Jahre 1859 war die mittlerweile fast 100-jährige Fahne wieder dabei, als die Hörtenberger an die bedrohte Landesgrenze in den Vintschgau zogen. Damals wurde die Fahne mit der erzherzoglichen silbernen Ehrenmedaille für die ersten zwanzig ausmarschierenden Schützenkompanien geschmückt.

Bei besonders festlichen Anlässen war an der Fahne aber auch die von Kaiser Leopold im Jahre 1703 dem Gericht Hörtenberg wegen des heldenhaften Widerstandes gegen den Feind verliehene Goldmedaille mit Kette befestigt.

Diese ist aber leider im Jahre 1919 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum abhanden gekommen.

(Quelle: www.tiroler-schuetzen.at, Weiß Manfred)

Die neue Sebastianifahne seit 2002

Die neue Fahne der Schützenkompanie Telfs zeigt den Telfer Pestheiligen Sebastian, der zu den meistverehrtesten frühchristlichen Märtyrern gezählt wird.

Der Hl. Sebastian wird in vielen christlichen Ländern seit dem 7. Jahrhundert als Patron gegen die Pest verehrt.

Die Telfer verbindet mit dem Sebastian eine alte Tradition, die ihren Ursprung in der 1524 gegründeten Sebastiani-Bruderschaft findet. Diese bald in Vergessenheit geratene Bruderschaft wurde, als 1634 viele Telfer von der Pest hinweggerafft worden sind, von der Gemeindeführung erneuert und seither auch gepflegt. 1934, zur 300-Jahr-Feier, erneuerte der Telfer Gemeinderat unter Bgm.

Josef Gapp dieses Gelöbnis, ebenso 1984 unter Bgm. Helmut Kopp.

Die Telfer Schützenkompanie hält den HI. Sebastian besonders hoch. Die Kompanie nimmt am Sebastiani-Tag, am 20. Jänner, mit starker Beteiligung an der Sebastiani-Prozession teil und hält am Sebastiani-Tag ihre Jahreshauptsammlung ab. Diese Prozession, bei der heute oft mehr als 3000 Menschen mitgehen, sollte in den frühen 70er-Jahren auf Wunsch der Wirtschaft nicht an einem Werktag stattfinden, sondern auf den darauffolgenden Sonntag verschoben werden. Dass die Sebastiani-Prozession weiterhin am Sebastianitag stattfindet, ist vor allem der Schützenkompanie Telfs zu verdanken.

Als „Fahnengotl“ fungiert seit vielen Jahren die Frau des damaligen Schützenhauptmannes, Renate Grillhösl. Vor ihr war Elisabeth Wackerle mit dieser Ehrenvolle Aufgabe betraut. An dieser Stelle ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an beide Damen!

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